Das Thema der Jahresausstellung 2023 des Kunstvereins lautete: „Prinzip + Zufall“, eine Hommage an Wilhelm Schickhard. Vor 400 Jahren hat der berühmte Sohn der Stadt Herrenberg und Universalgelehrte seiner Zeit die legendäre erste Rechenmaschine der Welt konstruiert – dieses Jubiläum nahm der Kunstverein Herrenberg zum Anlass für seine Jahresausstellung, die in der Galerie der Stadt Herrenberg gezeigt wurde.

Die Beschäftigung mit Schickard und seiner Rechenmaschine hat ganz unterschiedliche künstlerische Ergebnisse entstehen lassen: Einige Werke sind Erinnerungen an die Person Schickard, in anderen taucht die erste Rechenmaschine der Welt inmitten von Abbildungen mathematischer  Prinzipien auf, lässt sie sich als mechanischer Vorgänger des Computers entdecken. Themen sind aber auch die Rolle des Zufalls und  heutige digitale, auch fragwürdige Entwicklungen.Wilhelm Schickard (1592 bis 1635) war nicht nur Mathematiker, er war Gelehrter, Konstrukteur, Astronom, Kartograf und Hebraist. Er entwarf zum Beispiel eine konisch geformte Himmelskarte für das Auffinden der Sternbilder. Und er konstruierte als Erster eine Rechenmaschine, die bereits Addition, Subtraktion, Multiplikation und Division im sechsstelligen Bereich beherrschte – mit der Besonderheit des automatischen Zehnerübertrags. Zwei Exemplare gab es, wobei dasjenige für Schickards Freund, Johannes Kepler, bei einem Werkstattbrand zerstört wurde, das andere ging verloren.